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 ▼IHK Frankfurt: Betr  Baudmann 11/8/16(火) 20:35

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 ■題名 : IHK Frankfurt: Betr
 ■名前 : Baudmann <gegenabzocke@mail.ru>
 ■日付 : 11/8/16(火) 20:35
 ■Web : http://www.frankfurt-main.ihk.de
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   Gerade der Presse entnommen:

IHK Frankfurt: Betrugs-Ermittlungen gegen FOCUS wegen 0900-Faxabruf? Millionenschaden!

Die IHK Frankfurt soll aktuell gegen die Verantwortlichen des Magazins FOCUS wegen Betruges ermitteln und eine Strafanzeige vorbereiten. Sollten sich die Vorwuerfe bewahrheiten, kann dies das Aus fモ das Nachrichtenmagazin bedeuten, denn der Schaden soll in die Millionen gehen.

Die Abzock-Masche war einfach wie perfide: In jeder Ausgabe des FOCUS-Magazins wurden sogenannte Fax-Abrufe beworben. Der interessierte Leser konnte hier per Telefax Hintergrundinformationen zu bestimmten Themen anfordern. (Fakten auf Abruf) Dazu musste der Verbraucher eine Rufnummer tippen und am Telefax die START-Taste druecken. Die mehrseitigen Informations-Dossiers wurden dann zu Hause ausgedruckt. Zur Refinanzierung dieses Informationsangebotes nutzte FOCUS Premium-Rate-Rufnummern mit der Vorwahl einer 0900-Vorwahl.

So weit, so legal - jedoch blieben die Umsaetze der Fax-Abrufe wohl hinter den Erwartungen zurueck, denn FOCUS nutzte einen laut IHK Frankfurt illegalen Trick, um die Uebertragung in die Laenge zu ziehen und damit die durch die Telefonrechnung eingezogenen Kosten zu erhoehen: So wurde im FOCUS-Verlag eine sogenannte Faxbremse aktiviert, d.h. die Uebertragungsgeschwindigkeit der abgerufenen Faxe wurde technisch manipulativ reduziert. Bei einem Test konnte festgestellt werden, dass der Abruf von 8 nicht voll beschriebenen Seiten テer FOCUS bis zu 6 Minuten dauerte. Im normalen ungedrosselten Faxversand mit einer Geschwindigkeit von heute ueblichen 33.600 Baud kann man 8 Seiten ganz normal fehlerfrei in einer Minute テertragen. Die Folge: 6-fach テerhoehte Telefonkosten! Der Kunde wird entgegen der bestehenden Rechtspflicht nicht auf die verzoegerte Uebermittlung der Faxinformationen hingewiesen. Somit taeuschen die Verantwortlichen konkludent ueber die entstehenden Kosten.

Nachdem ein Verbraucher die Verantwortlichen des FOCUS bei der Staatsanwaltschaft Muenchen angezeigt hatte, zeigte diese wenig Interesse an dem Sachverhalt und stellte das Verfahren schleunigst ein. Begruendung: Der Kunde duerfe nicht mit der schnellsten Fax-Geschwindigkeit rechnen wenn in der Werbung der Faxabrufe keine genannt wird. 

Moeglicherweise liegt das daran, dass man den alteingesessenen Burda-Verlag, der das Magazin FOCUS seit 1996 aus Muenchen verlegt, nicht vergraulen mag. Eventuell ist dies auch einfach mit der Ueberlastung der Strafverfolgungsbehoerden zu erklaeren. Die IHK Frankfurt, die sich dem Kampf gegen Abzocke und Betrug durch die Faxbremse verschrieben hat, will dieses Vorgehen jedenfalls nicht hinnehmen. Die IHK unter Hans-Reinhart Gruenbaum sieht diese und aehnliche Faelle als klaren Betrug und beschaeftigt in solchen Verfahren sogar einen eigenen technischen Gutachter. Ein Insider sieht hier sogar einen der groe゚ten Faelle von organisierter Wirtschaftskriminalitaet in Deutschland: "Da stecken doch alle unter einer Decke. Bei 600.000 woechentlich aufgelegten FOCUS-Magazinen und der zusaetzlichen Online-Werbung der FAKTEN AUF ABRUF werden damit jeden Monat Millionen verdient!

Die Bundesnetzagentur sieht bis heute im Jahr 2011 eine Faxgeschwindigkeit von 9.600 Baud als ueblich an. Damit waere FOCUS im Recht. Ausserdem verlangt der Gesetzgeber aufgrund der verschiedenen Geschwindigkeiten der Faxgeraete und Faxstandards nur die Angabe des Minutenpreises und Seitenanzahl. Hans-Reinhart Gruenbaum und der Hausgutachter von der IHK Frankfurt jedoch widersprechen: Schon im Jahr 2000 sei eine Geschwindigkeit von 19.200 Baud ueblich gewesen. 11 Jahre spaeter haette FOCUS die Faxe mit voller und ueblicher Geschwindigkeit ausliefern muessen. Da sie dies nicht getan haben, sei dies als gewerbsmaessiger Betrug zu werten.

Die Folgen koennten die Medienlandschaft in Deutschland nachhaltig veraendern: Stellt sich heraus, dass FOCUS die Verbraucher um Millionen betrogen hat, drohen Rueckforderungen in dreistelliger Millionenhoehe. Die Staatsanwaltschaft waere sogar berechtigt, die illegal erworbenen Gewinne beim Verlag und sogar beim Vorstand persoenlich sicherzustellen. In Zeiten, in denen schon viel geringere Verfehlungen zu einem medienpolitischen Gewitter fuehren, waere dies mit Sicherheit das Aus fモ den FOCUS.

Damit kommt auf den Burda-Verlag, der schon im Kachelmann-Prozess eine fragwuerdige Rolle spielte, neuer juristischer Aerger zu. Und Hans-Reinhart Gruenbaum von der IHK Frankfurt hat schon einen neuen Ansatzpunkt: Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass die Abrufe an sich legal waren, so sind die abgerufenen "Informationen" weitgehend wertlos. Wie eine Recherche bestaetigte, koennen die Inhalte der kuenstlich verlangsamten Abrufe mit einfachen Suchbegriffen in Suchmaschinen wie Google oder Yahoo gefunden werden - und zwar kostenlos. Und das, da ist sich die IHK Frankfurt und die Staatsanwaltschaft Frankfurt einig, nennt man Betrug. Die IHK Frankfurt wird den Fall im Fokus behalten.


Baudmann    
    
    
Infos und Quellen:

http://www.frankfurt-main.ihk.de
http://www.bnetza.de
http://www.focus.de
http://www.gesetze-im-internet.de/tkg_2004/__66a.html
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